Vor Playoffs: Licht und Schatten bei den Münchner American Football Teams
Munich Ravens lassen gegen Tirol die Muskeln spielen
Die Ausgangslage der Ravens war vor dem letzten Heimspiel klar – win and you’re in. Auch für die Gäste ging es um viel, war auch für sie noch ein Playoff-Ticket in Aussicht. Unter dem Spieltags-Motto „Hoamcoming“ füllten über 5.000 Football-Fans den Sportpark Unterhaching und sorgten für eine elektrisierende Atmosphäre.
München startete mit lautstarker Unterstützung und einem Puffer von +160 Punkten auf die Konkurrenz aus Madrid. Diese hatten zuvor ihr Duell mit den Hamburg Sea Devils mit 63:13 gewonnen, waren aber auf Schützenhilfe angewiesen. Zunächst wollen keine Punkte auf das Scoreboard der beiden Teams wandern. München schnappte sich dennoch früh das Momentum. Kevin Titz mit einem erzwungenen Ballverlust und Wael Nasri mit seinem 500. Karriere-Tackle sorgten früh für wichtige Akzente bei den Ravens.
Etuale „EJ“ Lui sorgte schließlich für Zählbares aufseiten der Hausherren (7:3, 1. Quarter). Sekunden vor Ablauf der ersten Halbzeit konnte Running Back Tomiwa Oyemo auf Zuspiel von Quarterback Chad Jeffries auf 14:3 erhöhen. Nach dem Seitenwechsel ließen die Ravens nichts mehr anbrennen. Running Back Justin Rodney und erneut Oyemo schraubten mit weiteren Touchdowns die Führung auf eine komfortable Höhe. Tirol hatte immer wieder Probleme mit dem nassen Rasen und einigen individuellen Fehlern. So endete das Spiel im Sportpark Unterhaching mit einem dominanten 30:3-Erfolg für die Hausherren.
In der ersten Runde der ELF-Playoffs treffen die Munich Ravens am 31.08. auswärts auf die Paris Musketeers. Die Franzosen hatten sich zuvor mit einem Sieg bei Frankfurt Galaxy das Heimrecht in der ersten Playoff-Runde gesichert.
Munich Cowboys haben in Paderborn Probleme
Ein anderes Bild zeigten die Munich Cowboys bei ihrem Auswärtsspiel bei den Paderborn Dolphins. Die Cowboys hatten sich im Verlauf der GFL-Saison eine solide Ausgangslage erarbeitet. Diese verschlechterte sich in den letzten Wochen zunehmend, mit Niederlagen gegen Saarland und Paderborn. Zuvor konnte man am 10.08. noch knapp zuhause gegen Straubing mit 24:21 gewinnen und den Playoff-Kurs halten.
Beim Auftritt in Paderborn wollte das Team von Head Coach Christos Lambropoulos den vierten Tabellenplatz in der GFL-Südgruppe mit einem Sieg zurückerobern. Dieser würde zur Teilnahme an der Endrunde der GFL berechtigen. 2.100 Zuschauer hatten sich beim „LOBBE-Gameday“ im Hermann-Löns-Stadion versammelt.
Die Vorzeichen bei den Cowboys waren vor Spielbeginn denkbar düster. Starting Quarterback Nick Yockey konnte aufgrund einer Kopfverletzung nicht mitwirken. Für ihn sprang Backup-Spielmacher Luca Raue in die Bresche. Dieser unfreiwillige Wechsel sorgte unter anderem dafür, dass München bis ins dritte Quarter keine Punkte erzielen konnte. So sprang auf der Gegenseite für die Dolphins eine 21:0-Führung heraus. Janik Laumann, Joshua Breece und Felix Blissenbach fingen jeweils einen Touchdown-Pass bei den Hausherren.
München wollte sich trotz aller Probleme nicht aufgeben und startete eine Aufholjagd. Jeremias Delgado erzielte den Anschluss-Touchdown für die Schwarz-Gelben (6:21, 3. Quarter). Eine verbesserte Defensive und ein sehenswerter Touchdown-Pass von Quarterback Raue auf Wide Receiver Gabe Bocella über 97 Yards brachte die Cowboys noch näher an den Ausgleich heran (12:21, 4. Quarter). Die Zeit lief allerdings gnadenlos gegen die Gäste und eigene unnötige Strafen warfen das Team immer wieder zurück. So konnten die Dolphins den am Ende verdienten 21:12-Erfolg über die Zeit bringen.
Am 07.09. geht es für die Cowboys im Spiel gegen Ravensburg um alles. Dabei ist man vor allem auf Schützenhilfe aus Straubing angewiesen. Die Spiders stehen in der Tabelle vor München und haben mit Saarland und Kirchdorf noch zwei vermeintlich leichtere Gegner vor der Brust. Gewinnen die Münchner aber gegen Ravensburg und die Konkurrenz aus Straubing patzt zweimal, steht man in der Endrunde der GFL. Dann würde man in der ersten Playoff-Runde auf die schier übermächtigen Potsdam Royals treffen. Die Brandenburger stehen als Meister der GFL-Nordgruppe fest und genießen damit Heimrecht in der ersten Playoff-Runde.